In die Sportsachen, die Nordic Walking Stöcke gepackt und los geht’s. Das Stockeinsatz ist der entscheidende Unterschied zum Walken. Mit den Stöcken ist schnelles Gehen noch einmal deutlich effizienter. Die typische Armbewegung spricht zusätzlich die Muskeln im Oberkörper an. Die tatkräftige Nutzung der Stöcke erhöht den Kalorienverbrauch um bis zu 46 Prozent.
Unter Sportmedizinern gilt Nordic Walking als effektives Ganzkörpertraining. Anders als beim Jogging entfällt die Flugphase: Das bedeutet, die Gelenke werden beim Walken viermal weniger belastet als beim Laufen. Dazu wird ein Teil der Belastung durch die Stöcke übertragen und wirkt so Gelenkproblemen entgegen. Das macht Nordic Walking für Übergewichtige und Personen mit Knie-, Hüft- oder Rückenbeschwerden besonders geeignet.
Die richtige Stocklänge
Die optimale Länge des Stöcks ist wichtig, um den maximalen Nutzen aus dem Nordic-Walking-Training zu ziehen. Denn nur mit der richtigen Länge ist eine gute Technik erst möglich. Die Faustregel lautet: Je länger der Stock Kontakt mit dem Boden hat, desto effektiver sind Training und Kalorienverbrauch.
Alle Hersteller bieten Nordic-Walking-Stöcke von 100 bis 140 Zentimetern mit je Fünf-Zentimeter-Abstufungen an. Die individuelle Stocklänge hängt vom persönlichen Körperbau (Torso-, Arm- und Beinlänge) ab.
Die Nordic Walking Union Deutschland (NWU) empfiehlt für die Berechnung die folgende Formel:
Die Stocklänge wird in der Praxis etwas pragmatischer ermittelt: Stell dich gerade hin. Beuge einen Arm so, dass Ober- und Unterarm einen Winkel von 90 Grad bilden. Der Stock sollte in dieser Haltung den Boden berühren. Wer längere Arme hat, aber eine relativ kurze Beinlänge, sollte eher kürzere Walking-Stöcke wählen.
Die optimale Stocklänge ermöglicht einen natürlich Bewegungsablauf. Zu lange Stöcke verursachen ausweichende Rotationsbewegungen im Schulter- und Ellenbogengelenk, die auf Dauer zu Verspannungen führen. Der kürze Bodenkontakt verringert den Vorschub, damit geht ein Teil der Effektivität verloren.
Anfänger und Nordic Walker in den Bergen bervorzugen meiste eine kürzere Länge, während ambitionierte Sportler und Athleten längere Nordic-Walking-Stöcke favorisieren, um das Training wirkungsvoller zu gestalten.
Welche Stocklänge bei welcher Körpergröße?
Körpergröße | Stocklänge |
2,00 m | 132 cm |
1,95 m | 129 cm |
1,90 m | 125 cm |
1,85 m | 122 cm |
1,80 m | 119 cm |
1,75 m | 116 cm |
1,70 m | 112 cm |
1,65 m | 109 cm |
1,60 m | 106 cm |
1,55 m | 102 cm |
1,50 m | 99 cm |
Welches Material ist empfehlenswert?
Nordic-Walking-Stöcke müssen speziellen Anforderungen entsprechen. Sie unterscheiden von Ski-, Trekking- oder Wanderstöcken durch ihre Einteiligkeit. Das macht die Stöcke im Vergleich besonders stabil. Ein leichtes Gewicht ist ein Muss bei gleichzeitig optimalen Schwingungseigenschaften. Aluminium oder Carbon bzw. eine Carbon-Glasfasermischung ist zumeist das Material der Wahl, um die verschiedenen Belastungen (Zug und Druck) auszuhalten.
Die Stöcke sollen führen, stützen und dämpfen. Ein Mann mit 100 Kilo braucht einen festen Carbonstock, während eine leichtere Dame auch mit einem nachgiebigeren Material wie Carbon-Glasfaser problemlos trainieren kann.
Material für die Nordic Walking Stöcke
- Carbon: Sehr leicht, hohe Festigkeit, geringe Vibration
- Glasfaser-Mix: Geringes Gewicht, weiche Schwingungseigenschaften, relativ preiswert
- Aluminium: Leichtes Material, weiches Schwingungsverhalten, günstig
Sind verstellbare Teleskopstöcke geeignet?
Der Stockeinsatz ist bereits aus anderen Sportarten bekannt. Bergfreunde nutzen schon lange einen oder zwei Stöcke beim Wandern und Bergsteigen, um die Gelenke zu entlasten. Gewöhnlich handelt es sich dabei um Teleskopstöcke, die praktisch zusammengeschoben und im Rucksack transportiert werden können.
Die Teleskopstöcke haben aufgrund ihrer verstellbaren Beschaffenheit ein deutlich höheres Gewicht. Das verrringert den Pendeleffekt des Stocks und macht die Armbewegungen schwerer. Da sich der Stockeinsatz beim Nordic Walking in Intensität und Dynamik deutlich vom Wandern unterscheidet, sind Teleskopstöcke für ein regelmäßiges Training nur bedingt zu empfehlen.
Für gelegentlich Nordic-Walking-Runden als Abwechselung zur Bergtour sind die verstellbaren Teleskopstöcke in Ordnung. Für Menschen, die viel reisen, sind die einfach zu verstauenden Wanderstöcke eine gute Möglichkeit, ihrem Sport auch unterwegs nachzugehen.
Der Stockgriff
Der Stockgriff ist ergonomisch geformt, um sich ideal der Hand anzupassen. Kork oder bestimmte Kunststoffe sind griffig, schweißabsorbierend und bieten eine ausreichende Dicke. Eine angenehme Breite gewährleistet die komfortabele Kraftübertragung auf die Stockspitzen. Diese Materialien erlauben einen angenehmen Griff, bei dem auch bei erhöhtem Kraftaufwand die Hand nicht abrutscht. Die Griffe variieren je nach Hersteller.
Die Stockschlaufen
Die Handschlaufen sind für den Tragekomfort entscheidend. Sie müssen aus stabilem, aber weichem Material gearbeitet sein. Die Schlaufen werden mit verstellbaren Klettverschlüssen fixiert.
Das Schlaufensystem sollte optimal in der Hand liegen, damit es die spezielle Armtechnik beim Nordic Walking Training ermöglicht. Dank der Stockschlaufen muss sich niemand darüber Gedanken machen, ob der Stock beim Schwingen nach hinten und beim Abstoß auch tatsächlich in der Hand bleibt.